Kind und Urlaub

von Svenja Höse
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Urlaubszeit, stressige Zeit?

Nun ist es wieder soweit – die großen Sommerferien beginnen, alle Welt will verreisen.

Ohne Kind war das noch relativ einfach. Urlaubsziel nach eigenem Belieben auswählen, Köfferchen mit den Dingen ganz nach eigenen Bedürfnissen packen und los geht es.

Das ändert sich mit dem Gründen einer Familie.

Urlaub wird anders. Anders schön. Für manche aufregender, für viele stressiger. Das einzige was meist sehr sicher ist – es wird meist deutlich teurer.

Verschiedene Urlaubstypen.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und ein paar klassische Urlaubstypen zusammengeschrieben. Natürlich nicht ganz ernst gemeint und mit einem zwinkernden Auge geschrieben. 😉

Da ist der 100% Sichere – sichere Planung, sicheres Hotel, sicheres Packen. Reisebüro, alles abgesichert mit diversen Reiserücktrittsversicherungen,  schon Monate vorher alles unter Dach und Fach .

Eingepackt wird von allem alles dreifach. Sicher ist sicher. Das klappt als Alleinreisender sehr gut – ein normaler Reisekoffer bietet genügend Platz, um noch das sicherheitshalber vom sicherheitshalber zu verstauen. Mit Kind steigt der Kofferbedarf dann massiv an. Sind mehrere Kinder im Haus bräuchte diese Familie einen kompletten Reisebus für sich allein, oder einen eigens gecharterten Linienjet. Dafür hat sie aber auch wirklich alles dabei. Für jedwede Situation. Also auch die Situation, das eventuelle Mitreisende, die ihr komplettes Gepäck unterwegs verloren haben gut und vollständig versorgt werden könnten. Mit Reserve natürlich. Sicherheitshalber…

Da sind die Spontanen. Lust auf nen Kurztrip? Einen Schlüpper zum Wechseln in den Rucksack und los gehts. Wohin? Wird spontan entschieden. Alleinreisende mit dieser Eigenschaft entdecken die Welt. Spontan, abwechslungsreich und glücklich. Daheim herrscht noch Chaos wegen der spontanen Abreise? Egal, abwaschen kann ich nach dem Urlaub auch noch.

Mit Familie wird es spannend. Da muss zum Schlüpper noch ne Windel für den Zwerg dazu. Alles Nötige gibt es ja überall vor Ort zu kaufen…auf den Dschungel verzichten wir vorübergehend mal.

Da wird also anstelle des 30l-Wanderrucksacks ein 60l Rucksack nötig. Passt alles easy, passt alles rein. Perfekt.

Daheim ist noch Chaos, der Windeleimer läuft über? Ok, das kann dezent unangenehme Duftüberraschungen nach dem Urlaub geben, die sich aber vermutlich nur dezent von den übervollen WG-Abfalleimern und den schimmeligen Essensresten von damals unterscheiden. Ansonsten-abwaschen kann ich nach dem Urlaub auch noch.

Die Flexiblen. Jung, flexibel, mit dem Campingbus und zur Not mit dem Zelt unterwegs. Ins Auto/den Bus passt alles, was der Alleinreisende braucht und sein Bett hat er immer dabei. Wohin die Reise geht entscheidet er nach Zeit, Wetter und täglich wechselnder Abenteuerlust. Ein Plätzchen zum Schlafen findet man auf jedem Campingplatz und zur Not auch mal wild.

Als Familie funktioniert das Ganze meist auch recht gut. Der Campingbus weicht einem schicken Wohnmobil, das 2-Mann-Zelt einem Luxus-Wohnzelt mit abgetrenntem Schlafzimmer für die Eltern. Der kleine 1er-Golf weicht der Großraumlimo oder einem schicken SUV. Nun passt Alles für Kinder und Eltern rein. Das dritte Kuscheltier hat auch noch Platz, im eigenen Bett passt reichlich rein. Und das fährt ja mit. Die gewählte Reiseroute wird schon vor der Reise festgelegt, mit nem grosszügigen Spielraum – wenn ein Reiseort besonders zusagt, verweilt man da auch gerne länger.

Am Campingplatz wird der entsprechende Schlafort nun bedachter gewählt – am Besten in der Nähe eines Spielplatzes, aber nicht ganz direkt dran wegen der Lautstärke, nicht das das Kind abends nicht einschlafen kann. Bitte das öffentliche Klo schnell erreichbar, der Zwerg wird gerade sauber. Und die eigene Blase ist auch nicht mehr so belastbar – man wird ja alt. Bitte neben anderen Familien, damit das Kind wen zum Spielen hat. Aber bitte nur neben Netten, da wo sich die Eltern auch verstehen.

Und dann gibt es noch die „lieber daheim Bleiber“. Urlaub ohne Kind war maximal einmal im Jahr, vielleicht zu den Großeltern. Nicht zu weit weg jedenfalls, und daheim ist es doch am Schönsten.

Mit Kind verreisen wird schließlich ein Ding der Unmöglichkeit. Weg von der vertrauten Umgebung? In einem fremden Bett schlafen? Mein Kind? Niemals möglich. Lieber nur nen Tagesausflug. Aber so, dass das Kind auf jedenfall seinen Mittagsschlaf daheim machen kann. Und abends auf jedenfall wieder rechtzeitig wie gewohnt im Bettchen schlummern kann. Also lieber nicht zuweit weg. Oder vielleicht doch nur im eigenen Garten…

Reisen mit Kind – wie ist das entspannt möglich?

Egal zu welchem Reisetyp du mit deiner Familie gehörst – Reisen mit Kind ist spannend und aufregend – für Alle. Reisen mit Kind ist möglich. . Reisen mit Kind macht Spaß und ist immer auch ein kleines Abenteuer.

Es erfordert mehr Planung, was das Reiseziel und das Kofferpacken angeht. Und je mehr Kinder in der Familie wohnen, desto kompakter und bedachter muss oft gepackt werden.  Aber es funktioniert.

Wir reisen zum Beispiel regelmäßig in einem Skoda Octavia Kombi Baujahr 2006. Zu fünft. Die Kinder in ihren Kindersitzen auf der Rückbank, die Koffer bedacht gepackt und gestapelt. In den Fußräumen kommt das Essen und Trinken für unterwegs und die Ersatzschuhe, die Kuscheltiere zum schmusen auf den Schoß. So sind wir schon 8 Stunden lockerflockig an die Nordsee gefahren. Mit reichlich Pausen zum Bewegen und Auslüften der Kinder klappt das wunderbar.

Neulich sind wir mit dem Zug an die Nordsee. Wir haben hier bequem den Koffer-Verschick-Service genutzt. Du packst die Koffer, beschriftest sie ausreichend und gibst sie entweder bei der Post auf oder lässt sie z.B. von Hermes oder der Bahn direkt an der Haustür abholen. Es erfordert ein bisschen rechtzeitige Planung, damit die Koffer dann vor Ort sind, wenn Du es mit deiner Familie auch bist, aber es ist preiswert und funktioniert.

Mit dem Flugzeug kann jedes Kind sein eigenes Gepäck aufgeben. So ist es also auch möglich, alles mitzunehmen, was du und deine Familie braucht. Das schwierige ist nur, die vielen Koffer dann aufzunehmen und zum Transfer vor Ort zu bringen. Aber hier findet sich sicher eine Lösung mit Gepäckwägen und Leuten, die einem helfen, sollte man alleine mit seinen Kindern verreisen.

Es gibt fast alles fürs Baby überall

Und sei dir sicher- selbst an den abgelegensten Orten kannst du eine Packung Windeln kaufen. Und Gläschen gibt es an jedem bekannten Urlaubsort.

Und bleibst du lieber regional ist das auch vollkommen ok.  Sollte es aber nur daran liegen, das dein Kind deiner Ansicht nach eine vertraute Umgebung braucht kann ich dich beruhigen.

Das was dein Kind braucht bist DU – DU bist vertraut, du riechst so, wie dein Kind dich kennt. Du kannst so wie zuhause dein Kind beruhigen, Lieder singen, Geschichten erzählen oder was du eben machst um dein Kind zum Schlafen zu bringen. Das ist das, was dein Kind braucht. Und das ist das, was dein Kind an fremden Orten entspannt, Sicherheit gibt und beruhigen lässt. Und die Spieluhr von daheim – ja die passt sicher noch in den Rucksack. 😉

Hab eine tolle Reise mit vielen spannenden und aufregenden Erlebnissen mit deiner Familie.

Und ich freue mich, wenn du von deinen Erlebnissen erzählen magst. Schreibe mir gern, ich freue mich von dir zu lesen.

Alles Liebe,

deine Svenja, Kinderkrankenschwester, Osteopathin und Heilpraktikerin und 3-fache Mama

Svenja Höse

Kinderkrankenschwester, Heilpraktikerin

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