Wasservergiftung? Was soll denn das bitte sein?

von Svenja Höse

Mein neues Thema heute – wie man frisch gebackene Eltern am besten verunsichert.

Du bist gerade Mama oder Papa geworden? Herzlichen Glückwunsch, dann gehörst du absofort zu der Kategorie – leicht verunsicherbar, empfänglich für alle Gerüchte, die so im großen weiten Internet zu finden sind.

Ganz neu – die Wasservergiftung, die dein Baby mit sofortiger Wirkung dauerhaft schädigen kann.

Zu erst einmal muss ich gestehen- seit 18 Jahren bin ich Kinderkrankenschwester. Sogar FACH-Kinderkrankenschwester mit Intensivweiterbildung und langjähriger Berufs-Erfahrung in einer sehr großen Uni-Klinik hier in der Region. Wir sind Level 1, also der höchsten Versorgungsstufe. Wir sind Schwerpunkt Kardiologie (also Herz), Nephrologie (also Nieren) und Neurologie (also Nerven) und diverse andere Schwerpunktler.

Ich gehe also davon aus, eine erstklassige Ausbildung, eine herausragende Weiterbildung, eine umfassende Berufserfahrung durchlebt und gesammelt zu haben.

Und soll ich dir was sagen? Noch nie, noch nie habe ich in meinen ganzen Berufsjahren einen Fall einer Wasservergiftung gesehen.

Was soll eine Wasservergiftung sein?

Aktuell kursieren feine Gerüchte auf Facebook und Co, das kleine Kinder gefährdet seien eine Wasservergiftung zu erleiden, wenn die besorgte Mama oder der beschützende Papa dem Kind ausser Muttermilch oder Pre-Nahrung Tee oder Wasser zufüttern. Die Nieren seien unreif, der Körper könne mit dem Wasser nicht umgehen und das Kind wärde akut gefährdet.

Leider verbreiten sich schlechte News und Fake-News soviel schneller, weil eine beunruhigte Familie die Nächste informieren will, aber ich möchte dich beruhigen:

Du kannst dein Kind niemals durch ein paar Schluck zusätzlichen Tee oder Wasser gefährden.

Ich gehe davon aus, das du eine liebevolle Mama und ein starker Papa bist.

Und ich gehe davon aus, das du ein gesundes, fittes und agiles Baby hast. (Anderenfalls bist du sicher sowieso in ärztlich begleiteter Behandlung.)

Ausserdem gehe ich davon aus, das du feinfühlig bist und auf die Signale deines Babys achtest. Dann kannst du ganz unbesorgt sein.

Darum hier ein paar Informationen für dich:

  • ein gesundes Neugeborenes kann nach Bedarf gestillt oder gefüttert werden.
  • ein gesundes Baby deckt so seinen kompletten Bedarf an Flüssigkeit und Ernährung.
  • ein gesundes Neugeborenes braucht im Sommer kein zusätzliches Wasser oder Tee, es kann rein über die Muttermilch oder Pre-Nahrung seinen Durst stillen.
  • ein gesundes Baby hat ein sehr gutes und instinktives Sättigungsgefühl. Es wird niemals mehr Trinken, als es braucht.
  • ein/e bedürfnissorientierte/r Mama oder Papa würde sein Kind niemals überfüttern oder zu viel Wasser füttern, da das Kind freiwillig nicht über seine Grenzen trinkt oder isst.

    Kleiner Exkurs zu früher

    Kaum war unser erstes Kind da und es wurde wärmer kam von allen Großeltern der besorgte Rat, wir müssen dem Kind doch jetzt zusätzlich Tee anbieten, es braucht doch Flüssigkeit.

    Wie war es also früher, als wir Babys waren. Uns gab man Tee dazu. Warum? Weil man es nicht besser wusste, weil viele von uns damals nicht gestillt wurden, weil man es halt schon immer so gemacht hat. Das heißt also – wenn die Gefahr einer Wasservergiftung tatsächlich da ist, warum sind damals nicht viele von uns daran erkrankt? Warum gab es dann in meinen 18 Jahren Klinikalltag keinen einzigen Fall?

    Bitte keine Panik

    Also nochmal für dich zum Beruhigen.

    Du kannst dein Kind ganz unbesorgt weiter an die Brust anlegen bzw. mit Pre-Nahrung füttern. Wird es warm draussen dann lege dein Kind häufiger an bzw. biete ihm zusätzliche Pre-Nahrung an.

    Dein Baby braucht also keinen Tee oder Wasser zusätzlich.

    Mit dem Start der Beikost kannst du deinem Baby etwas ungesüssten Tee oder Wasser anbieten. Es wird trinken, wenn es die Flüssigkeit braucht. Es wird das angebotene Getränk verschmähen, wenn es die Flüssigkeit nicht braucht, oder noch nicht soweit ist, zusätzlich zu trinken. Nach dem Löffeln bietest du einfach wieder die Brust/die Pre-Flasche an und dein Kind kann so den Flüssigkeitsbedarf regulieren. Es heißt schließlich bewusst BEI-Kost, weil du nebenbei ein paar Löffel Gläschen/Brei fütterst.

    Solltest du aber deinem Kind trotzdem Tee oder Wasser anbieten, auch wenn es noch keine Beikost bekommt, dann wird gar nichts weiter passieren, ausser das dein Kind dann -wenn es mag – ein paar Schlucke Wasser oder Tee zusätzlich erhält.  Nötig ist der zusätzliche Tee/das Wasser nicht, passieren wird aber auch nichts.

    Schließlich bist du eine liebevolle Mama/Papa. Du achtest auf dein Kind und hörst auf mit dem Füttern, wenn dein Baby nichts mehr mag. Perfekt. Genau das braucht dein Baby. Eine behütete Umgebung und einfühlsame Eltern, die seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und respektieren.

    Und dann wird auch überhaupt nichts passieren. Bitte sei unbesorgt.

    Und das ist eine gute Nachricht, die getrost geteilt werden darf.

    Also los, informiere deine Freunde, beruhige sie, kläre sie auf, das ein Baby keine zusätzliche Flüssigkeit braucht, sondern nur vermehrt nach Bedarf angelegt werden sollte, aber absolut keine Gefahr besteht, wenn ein Baby doch ein paar Schluck Tee/Wasser bekommt.

    Ich hoffe, ich kann dir hier etwas die Angst nehmen. Hab ganz viel Spaß mit deinem Baby und ich wünsche euch einen ganz tollen Sommer.

    Alles Liebe,

    Deine Svenja, Kinderkrankenschwester, Osteopathin, Heilpraktikerin und 3-fache Mama

Hier kann weitere Text folgen

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet. Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.

null

Svenja Höse

Kinderkrankenschwester, Heilpraktikerin